EAP - eine Leistung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
Die Erweiterte Ambulante Physiotherapie ist eine ambulant durchgeführte Komplextherapie, die physiotherapeutische und physikalische Maßnahmen mit Elementen der medizinischen Trainingstherapie kombiniert. Diese konzentrierte und effektive Therapie wurde von den Berufsgenossenschaften entwickelt, um zu gewährleisten, dass nach Unfallverletzungen, schweren Wirbelsäulenbeschwerden und orthopädisch/chirurgischen Operationen die Genesungszeiten möglichst kurz gehalten werden. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeut, Masseur und Sportlehrer gewährleistet dabei die optimale Erreichung der Therapieziele. Der Patient wird mehrere Stunden betreut und muss sein häusliches Umfeld nicht verlassen. Die Therapie kann, sofern der Patient berufstätig ist, berufsbegleitend stattfinden.
Therapiegestaltung:
Vor Therapiebeginn findet eine ausführliche Aufnahmeuntersuchung statt. Je nach Behandlungsplan erfolgt die Therapie an 3-5 Tagen pro Woche mit einer Therapiedauer von durchschnittlich 2 Stunden pro Behandlungstag. Die Behandlung umfasst Maßnahmen der Physiotherapie, physikalischen Therapie und Medizinischen Trainingstherapie/ Sporttherapie. Für die ärztliche Überwachung des Therapieverlaufes ist bei den Patienten der Berufsgenossenschaften der zuweisende D- oder H-Arzt zuständig. Bei Privatpatienten kann auf besonderen Wunsch eine Betreuung durch die in der Therapieeinrichtung tätigen Rehaärzte erfolgen.
Kostenerstattung:
Die EAP wird von den Berufsgenossenschaften und den Privaten Krankenversicherungen erstattet und kommt dann zum Einsatz, wenn nach einer konventionellen Einzeltherapie das Therapieziel nicht erreicht wurde oder nicht erreicht werden kann. Die EAP darf zu Lasten der Berufsgenossenschaften nur von speziell qualifizierten Ärzten (Orthopäden, Chirurgen) verordnet werden und ist genehmigungspflichtig. Privatversicherungen orientieren sich bei der Erstattung an einem speziellen Indikationskatalog. Es ist ratsam, sich vor Antritt der EAP eine Kostenzusage durch die Versicherung einzuholen. Sie erhalten von uns dazu vorab einen individuellen Therapieplan und einen entsprechenden Kostenvoranschlag.
Inhalte der EAP (je nach Indikation):
- Physiotherapie
- Manuelle Therapie
- Manuelle Lymphdrainage
- Medizinisches Aufbautraining
- Physikalische Therapie (Fango, Eis, Schlingentisch, Elektrotherapie)
EAP-Indikationen:
- Operativ oder konservativ versorgte knöcherne Verletzungen am Bewegungsapparat
- Kniebandrupturen
- Kniebinnentraumen
- Patellasehnenrupturen
- Quadrizepsrupturen
- Rotatorenmanschettenrupturen
- Schultersteife
- Sprunggelenksluxationen
- Achillessehnenrupturen
- Konservativ behandelte Gelenkverletzungen und -schäden
- Schulter-, Knie-, Hüftendoprothesen
- Verschiedene Formen der Wirbelsäulenverletzungen und -schäden
AOK-SPORTS
Die REHA SÜD bietet auch das im Jahre 2015 neu aufgelegte AOK-Sports-Programm an. Mit dem AOK-Sports wird eine rehabilitative Versorgungslücke im Fachgebiet der Orthopädie geschlossen, die insbesondere nach sporttypischen Verletzungen im privaten Bereich entstehen kann. Das AOK-Sports kommt für alle AOK-Versicherten in Frage, bei denen grundsätzlicher Rehabilitationsbedarf gegeben ist und die normale physiotherapeutische Versorgung nicht ausreicht. Eine klassische Rehabilitationsbedürftigkeit, bei der die Erwerbsfähigkeit nicht erheblich gefährdet oder gemindert ist, darf jedoch nicht vorliegen. In diesem Fall ist die Deutsche Rentenversicherung zuständig. Die Inhalte des AOK-Sport entsprechen denen der Erweiterten ambulanten Physiotherapie für die Versicherten der Berufsgenossenschaften und der Privatversicherungen. Einen Artikel aus der AOK Mitgliederzeitung („bleibgesund“) zum AOK-Sports Programm finden sie hier.
Nähere Informationen finden Sie auch auf dieser Seite.